Heuer beim Heurigen in Wien

Eine große Ehre, von einer Wienerin zum Heurigen eingeladen zu werden. Ich bin sau stolz. Zunächst fährt man da mitten durch Wien. Und hält in einer dicht bewohnten Gegend vor einem Gasthaus, das über der Eingangstür natürlich einen „Buschen“ hängen hat. Was man beim Haselbrunner aber nicht von außen sieht, das ist der Garten im Innenhof. Klein – zumindest im Vergleich zu einem Biergarten. Doch die gleichen Kieselsteinchen, die einem als bayerisches Kind sehr vertraut sind. Auch hat´s schattenspendende Bäume, in diesem Fall aber Nussbäume. Und wenn man es genau nimmt, dann sind sie viel kleiner, als die mächtigen Kastanien. Die Bänke sind für sechs Personen, drei und drei – alles also ein bisschen gemütlicher und weniger hektisch als im bayerischen Biergarten. Und dann ist da natürlich der Wein. Weißwein in der Regel, aber es hat auch einen Roten. Man könnte jetzt auch schon den Federweißn probieren (aber da muss man doch gleich marschieren), also bleiben wir beim Weiß´n. Und der wird von den Österreichern sehr großzügig mit Wasser gemischt. Schade eigentlich, aber der Spritz gehört hier zur Tradition. Und er gehört auch zu dem Schädlweh am nächsten Tag. Aber vielleicht lag es doch daran, dass es ein bisserl viel war. Zum Essen? Nun, wir waren in einem „Nobel-Heurigen“, da gibt es eine Theken mit allen erdenklichen österreichischen Schmankerln, vom Schnitzel bis zum Bratlfett (fett, aber wahnsinnig gut), bis hin zu einem der besten Riebiesl-Kuchen, die ich je bekommen hab. Ein Geheimtipp quasi. Also nicht weitersagen.