Alternativ-Szene in München? Ja, im Wiesengrund

Im Wiesengrund in Haidhausen weht ein revolutionärer Geist. Lassen Sie sich nicht von der
einlullenden, romantisierenden Webseite in die Irre führen. Tatsächlich sitzen hier nach wie vor die Hausbesetzter und die letzten der letzten der 68er Generation, sollte München jemals so eine Szene gehabt haben. Das Haus ist alt und das fühlt man dem Restaurant an. Denn auch wenn die viele weiße Farbe einen frischen Haus suggeriert, so hat man doch das Gefühl, in einer Studentenbude aus den 70ern zu sitzen. Und das ist auch gut so, denn der Wiesengrund ist alles andere als ein typisches Münchnerisches Gasthaus. Kein bayrisches Getümmel, und auch kein Schickimicki-Haidhausen-Getue. Es geht einfach zu und ehrlich. Offen und geradeheraus und dazu gehört dann auch, dass der Wirt einem zum Abschied noch ein paar Tipps zur Kindererziehung mitgibt, denn irgendwie hat er dann doch mitbekommen, dass man sich am Abend mit einer leidenden Mutter über ihre alltäglichen Probleme unterhalten hat. Aber neben der einzigartigen Atmosphäre auch ein Wort zum Essen: die Speisekarte ist klein. Und daher ist jedes Gericht ausgezeichnet. Italienisch angehaucht, aber wirklich fein und auch hier bittet der Wirt ehrlich um ein Urteil und man sollte sich hüten, hier was zu heucheln. Denn der will ein ehrliches Urteil.