Im Trend - ob Berlin oder Madrid: Markthallen

Jeden Donnerstag drängen die Berliner nach Kreuzberg. Um sich in der Markthalle Neun von
Marktstand zu Marktstand zu drängen. Denn dort übernehmen dann unterschiedliche Köche, Restaurantbesitzer, Caterer und Weinhändler die Marktstände und präsentiere ihre kreativen Speisen aus aller Welt. Bei dem Kommen und Gehen findet man trotz Gedränge irgendwie einen Spitzplatz und kommt schnell ins Gespräch mit den Tischnachbarn. Allein schon durch die Frage, an welchem Stand man denn diese oder jehne Köstlichkeit gefunden hätte, bringt einen ins Gespräch. Und natürlich die Bitte, doch auf den Sitzplatz aufzupassen, während man schnell noch zum Wild-Stand sprinten, um ein bisschen von dem Hirsch zu holen oder zum Fallaffel-Stand oder noch ein bisschen Nachschub an Wein holt. Um auf dem Rückweg dann noch ein Johannisbeer-Vanille-Eis mitzunehmen. Die Versuchungen sind groß und an jeder Ecke.

Genau so, allerdings etwas seriöser, sind die Markthallen De San Anton in Madrid. Auch hier kann man sich von Marktstand zu Marktstand treiben lassen, doch das Prinzip der Tappas, der kleinen Spezialitäten stammt ja aus Spanien, daher ist hier alles nicht so hip wie in Berlin, sondern solider. Die Auswahl ist deshalb nicht schlichter. Man muss einfach einsehen, dass man sich an einem Abend hier niemals durchprobieren kann. Die Spanier kommen hier zum Einkaufen her oder zur Einstimmung in den Abend. Sie gehen danach dann tatsächlich nochmals zum Essen ... zum richtigen Essen. Es ist mir ein Rätsel, warum die hier alle so dünn sind. Also, wer Fan von Markthallen ist: nach Berlin in die Markthalle Neun am Donnerstag oder jeden Tag nach Madrid zur Mercado De San Anton. Und in München sind wir gespannt, was sich als nächstes wohl in der Schrannenhalle tut. Ob Eataly das Versprechen der Markthallen einhalten wird?